Eine Browsermeldung "diese Verbindung ist sicher" nützt mir wenig, wenn ich darüber vergesse (oder es nicht weiß), dass es Spyware u.ä. gibt, die ich mir unbemerkt installiert habe und welche Formulareingaben bereits direkt bei der Eingabe vor dem Absenden abfängt. Da nützt mir die "sichere" Verbindung nichts.
Tatsächlich gibt das einen falschen Eindruck von Sicherheit, die nicht gegeben ist. Das macht die Sache nicht besser.
Und auch der Blick auf den eigenen Router hilft nur bedingt - wenn ich da an die Geschichte vor einigen Monaten denke, als es den Versuch gab, spezielle Routertypen der Telekom zu kapern.
Das ist so eine typische Denke, wie man sie eben auch bei meiner Bibliothek findet: User sind doof und machen sowieso alles falsch, also hält man sich eine Hintertür offen. Die DTAG ist da notorisch
Im Vergleich dazu sind Passwörter und Leselisten von Onleihe-Nutzern relativ uninteressant. Natürlich finde ich es gut, wenn auch hier möglichst sichere Verbindungen geschaffen werden. Das kann aber nur die eine Seite sein.
Ich denke, wir sollten uns bewußt machen, daß es keine "uninteressanten" Daten gibt. Hat man genug scheinbar Uninteressantes, kann man damit eine Menge Schindluder treiben. Ich habe mal ein paar Versuche mit meinem aktuellen Merkzettel (aus dem Helferchen) gemacht. Es war beunruhigend.
Wenn technisch versierte Anbieter möglichst sichere Verbindungen und Prozesse etablieren, ist das natürlich kein Allheilmittel. Wenn Nutzer ihre Daten rechts und links am Weg liegen lassen, kann man den Leuten nur wenig helfen. Stehen allerdings sichere Wege zur Verfügung, geht es nur (haha) noch darum, die User zu sensibilisieren.