Der OnleiheVerbundHessen (OVH), der vor über sechs Jahren erfolgreich an den Start gegangen ist, lebt von seiner kontinuierlichen Angebotserweiterung, technisch und inhaltlich. Wie andere Onleihen auch kann der OnleiheVerbundHessen nur dann eMedien anbieten, wenn diese eine Bibliothekslizenz besitzen. Diese werden von vielen, aber längst nicht allen Verlagen vergeben. Seit einiger Zeit sind manche Verlage dazu übergegangen, den Bibliotheken zwar Lizenzen zu gewähren, jedoch zu deutlich schlechteren Bedingungen als den Privatkunden. Dies betrifft insbesondere die sogenannten K-Lizenzen:
- Der Preis der eMedien liegt durchschnittlich um das 2,5fache höher als der Preis für andere Bibliothekslizenzen oder eMedien aus dem allgemeinen Buchmarkt.
- Zusätzlich wird die Nutzung der eMedien eingeschränkt auf entweder 4 Jahre oder maximal 52 Ausleihen bzw. Downloads. Nach Erreichen der maximalen Ausleihen oder der Lizenzlaufzeit wird der Titel aus der Onleihe entfernt, je nachdem welches Kriterium als erstes erfüllt wird.
Das kann sich der OnleiheVerbundHessen nicht leisten. Wie jede Öffentliche Bibliothek ist der Verbund gehalten ressourcenschonend mit den durch die Öffentliche Hand zur Verfügung gestellten Mitteln umzugehen. Hohe Summen für wenige, in der Nutzung eingeschränkte eBooks heißt im Ergebnis auf den Kauf vieler andere eMedien zu verzichten, weil die Mittel für ein ausgewogenes Medienportfolio schnell aufgebraucht sind. Dazu kommt, dass jedes Mal, wenn das Ausleihkontingent eines eBook aufgebraucht wird, der Titel erneut zu einem hohen Preis gekauft werden muss. Eine solche Bestands- und Lizenzpolitik ginge zu Lasten unserer Kundinnen und Kunden, die zu recht ein breites und aktuelles Angebot aus vielen verschiedenen Unterhaltungs- und Sachbuchsegmenten in der Onleihe erwarten.
„Ohne entsprechende Rechtsgrundlagen, die der Deutsche Bibliotheksverband bereits seit 2012 fordert, können – so wie in diesem Fall geschehen – Lizenzbedingungen von Verlagsseite diktiert werden. Bibliotheken sind mit solchen Bedingungen finanziell schnell überfordert“ (Stellungnahme des Deutschen Bibliotheksverbands vom 30. 9. 2016).
Der OnleiheVerbundHessen hat entschieden bis auf weiteres keine eMedien mit einer K-Lizenz zu erwerben.