Wie zufrieden seid Ihr mit dem Angebot Eurer Onleihe ?

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  • Ich hatte ja die Hoffnung, dass diese Diskussion auch einige Bibliothekarinnen der Verbünde für diese Problematik wenigstens sensibilisiert. Scheint aber nur bei den wenigsten der Fall zu sein.

    Ich verfolge das Ganze durchaus mit Interesse, ich werde aber in meinem Verbund keine Pferde scheu machen, wenn es nicht konkret ein Kunde meiner Bibliothek ist, der ein Problem hat. Zumal es auch kein von mir in der Erwerbung betreutes Sachgebiet betrifft. Zumal unser Verbund schon länger existiert und ich aufgrund meines Lektorats nicht alle Absprachen in Bezug auf die Thematik kenne. Für solche Thematiken ist für mich erster Ansprechpartner die Heimatbibliothek oder der Verbundkoordinator. Wenn ersters der Fall ist, dann werde ich natürlich tätig aber sonst ist es für mich eben kein konkreter Anlass.

  • Ich stand im E-Mail-Verkehr mit meiner Heimatbibliothek. Da erhielt ich ein paar Tage später einen Telefonanruf und wurde zu dem speziellen Thema an den OVH verwiesen (Mit dem ich zu diesem Zeitpunkt bereits intensiven E-Mail-Kontakt hatte).

    Dort hieß es zuerst: "Die letzten Neuzugänge haben nicht nur Sie irritiert, sondern haben auch bei uns [...] gelinde gesagt für Verwunderung gesorgt." – "Uns allen ist bewusst, das wir als öffentliche Einrichtungen weltanschaulich und politisch neutral agieren sollten - nicht nur beim Bestandsaufbau. Aus diesem Grund werden wir sicherlichdann [sic] Richtlinien formulieren, die verhindern, dass solche 'Fehlkäufe' in Zukunft nicht mehr passieren."


    Und dann so ein schlappes Statement.

    Klingt das eigentlich nur für mich wie "wir sind mit den Fingern im Keksglas erwischt worden und geloben Besserung beim Erwischt-Werden"?

    Wenn ersters der Fall ist, dann werde ich natürlich tätig aber sonst ist es für mich eben kein konkreter Anlass.

    Ich bin Nutzerin von RLP, Du bist Bibliothekarin im RLP. Als Nutzerin bitte ich Dich, das Problem an den Verbund heranzutragen und, wenn eine Diskussion erfolgt, die hier gelisteten Argumente einzubringen.

  • Ich bin Nutzerin von RLP, Du bist Bibliothekarin im RLP. Als Nutzerin bitte ich Dich, das Problem an den Verbund heranzutragen

    Dann bitte ich um eine konkret formulierte Beschwerde/Bitte per Mail die ich entsprechend weitergeben kann. Ich werde nicht die komplette Diskussion hier sezieren um das konkrete Anliegen herauszufiltern. Bitte in diesem Zusammenhang auch bedenken, dass Verbundgremien (zumindest in RLP nicht ständig tagen).

  • Würden Sie das auch sagen, wenn die Bücherei sich mit diesem Argument weigern würde, Bücher zu kaufen, die Sie interessieren?


    Ja, durchaus.


    Der Bestand einer Bücherei ist immer nur ein Angebot und nicht die Ultima ratio.


    Wenn mir da ein Buch fehlt und es warum auch immer nicht beschafft werden kann, dann bleibt mir doch noch die Fernleihe bzw. die Selbstbeschaffung eines Buches.


    Und da gehört eben "Die Wanderhure" auch dazu.

    Auch hier: Ja, durchaus.


    Hier habe ich ein Beispiel aufgegriffen, das einige Beiträge zuvor von spitzefeder eingebracht wurde. Ich hätte alternativ auch Buch 'xyz' schreiben können.


    Ansonsten, danke für die Zustimmung

  • Dann bitte ich um eine konkret formulierte Beschwerde/Bitte per Mail die ich entsprechend weitergeben kann. Ich werde nicht die komplette Diskussion hier sezieren um das konkrete Anliegen herauszufiltern. Bitte in diesem Zusammenhang auch bedenken, dass Verbundgremien (zumindest in RLP nicht ständig tagen).

    Nee, meine Liebe. Ganz so einfach lasse ich mich dann doch nicht abwimmeln :) In HE ist es schwieriger für mich, aber in RLP habe ich ein paar mehr Möglichkeiten.


    Du hast hier mitgelesen, das weiß ich. Also bist Du auch vertraut mit dem Problem: Verletzung des Neutralitätsgebots und Verletzung der Religionsfreiheit. Bestimmte Verlage existieren ausschließlich, um eine bestimmte Weltanschauung unters Volk zu bringen und letztlich die freiheitlich-demokratische Grundordnung durch eine christliche Theokratie zu ersetzen, namentlich hier: Gerth und SCM. Ist es im Sinne des Verbunds RLP, daß Medien von diesem Verlag angeschafft werden?

  • Du hast hier mitgelesen, das weiß ich. Also bist Du auch vertraut mit dem Problem

    Ich habe nicht alles gelesen und brauche zumindest eben jene Zusammenfassung die du jetzt ja auch geliefert hast. Weil es bleibt so, dass du ein Problem hast und das sollte auch konkret formuliert sein. Wenn ich jetzt versuche hier die Quintessenz herauszufiltern besteht die Möglichkeit, dass ich es falsch verstehe. Trotzdem bleibe ich auch bei meiner Meinung, dass die Heimatbibliothek der erste Ansprechpartner ist.

  • Ich habe nicht alles gelesen

    Ah, OK :)

    Trotzdem bleibe ich auch bei meiner Meinung, dass die Heimatbibliothek der erste Ansprechpartner ist.

    Ist sie. Aber das Thema betrifft eben den gesamten Verbund, weil zumindest jede Bibliothek eine informierte Entscheidung treffen muß. Wenn sie Bücher von diesem Verlag ordern, müssen sie wissen, daß sie damit ein Menschenrecht verletzen und gegebenenfalls das entsprechende Ministerium in arge Verlegenheit bringen.


    Ich denke durchaus, daß anwesende BibliothekarInnen sich des Themas annehmen sollten.

  • Ist sie. Aber das Thema betrifft eben den gesamten Verbund, weil zumindest jede Bibliothek eine informierte Entscheidung treffen muß.

    Wenn man die Heimatbibliothek bittet das Anliegen in den Verbund zu tragen, dann kann das Thema in die nächste Verbundsitzung aufgenommen werden und die Agenda ist vorab bekannt. Also kann sich auch jede Bibliothek entsprechend informieren, denn jeder der möchte kann sich das hier durchlesen. Es wird aber sicherlich nicht jeder die Zeit haben hier 20 Seiten nachzulesen, das muss klar sein. Und wie gesagt: Verbundgremien tagen nicht alle paar Wochen...

  • Das Thema wäre es doch vielleicht wert, eine ausserordentliche Sitzung zu Einkauf und allgemeine Strategie einzuberufen. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Diskussion nicht in einer Stunde abgewickelt werden kann. Ich persönlich würde eine Diskussion anstreben und auch anstossen.

  • Das Thema wäre es doch vielleicht wert, eine ausserordentliche Sitzung zu Einkauf und allgemeine Strategie einzuberufen.

    Diese Entscheidung obliegt den Verbundkoordinatoren. Wenn es dort für erforderlich gehalten wird werden die sicherlich schauen, ob das organisatorisch und zeitlich machbar ist oder nicht. Bei über 70 Bibliotheken ist das sicherlich ein größerer organisatorischer Aufwand.

  • Das sollte einem ein Menschenrecht schon wert sein.

    Wie gesagt diese Entscheidung liegt nicht in meinen Händen. Ich kann die Informationen weitergeben und habe damit meiner Schuldigkeit genüge getan. Es steht dir jedoch frei direkt an die Verbundkoordination heranzutreten.

  • Ich finde den hier von einigen gezeigten Hass gegen Religionsgemeinschaften gleich welcher Art ganz schlimm.


    Da werden Scheinargumente gegen das Einstellen von religiösen Büchern in die Onleihe gebracht, dass es einem fast den Magen umdreht:

    - Was hat die Religionsfreiheit mit dem Einstellen von Bücherin in eine Onleihe zu tun?

    - Was haben die Menschenrechte mit dem Einstellen von Büchern in eine Onleihe zu tun?



    Ich zitierte bereits den DVB (Bibliotheksverband) mit seinen eigenen Kernaufgaben für die künftige Ausrichtung:

    -> "Transformation von einer reinen Kultureinrichtung zu einer Kultur- und Bildungseinrichtung."

    -> "Künftig wird vor dem Hintergrund des digitalen Wandels der Bedarf an neutraler, qualitätsgesicherter Information und kompetenter Beratung noch weiter steigen."


    Danach finden Religionen selbstverständlich ihren Platz in der Onleihe, nämlich als Teil der Kultur unseres Landes bzw. der dort lebenden Bürger. Natürlich ausgewogen ("neutral") was die breite Palette an Religionen angeht. Das ist der einzige Punkt, an dem ich beim betreffenden Onleiheverbund nach den Diskussionen hier im Forum Nachholbedarf sehe.



    Ich würde mir an dieser Stelle und bei diesem Thema des Forums mehr Gelassenheit und Zivilisiertheit im Umgang mit anderen wünschen. Und ich würde mir ein Eingreifen der divibib wünschen, wenn hier gegen religiöse Literatur agitiert wird. Die Zeiten der Bücherverbrennung sind zum Glück vorbei - auch wenn einige offenbar etwas anderes wünschen.

  • Und eben weil die meiste Leute hier zivilisiert und gelassen diskutieren möchten wollen wir hier ALLE persönliche Angriffe unterlassen:!:


    Und ich bitte auch allen, falls so etwas vorkommt oder etwas OT ist, dies einfach zu melden und nicht zu antworten. Dann wird der entsprechenden Post ggf. komplett gelöscht.


    Wer also möchte das seine/ihre Argumente gelesen werden, sollte sich bitte auf die Sache beschränken.

  • Für mich stehen Bibliotheken (auch der ovh) mit ihren heterogenen Beständen für Vielfalt und ein verträgliches Miteinander unterschiedlicher Positionen, solange die Medien nicht gegen das Grundgesetz verstoßen, rassistisch, jugendgefährdend oder gewaltverherrlichend sind. Daher danke ich HansH für seinen besonnenen Beitrag.

    Einmal editiert, zuletzt von dina64293 ()

  • Ich zitierte bereits den DVB (Bibliotheksverband) mit seinen eigenen Kernaufgaben für die künftige Ausrichtung:

    -> "Transformation von einer reinen Kultureinrichtung zu einer Kultur- und Bildungseinrichtung."

    -> "Künftig wird vor dem Hintergrund des digitalen Wandels der Bedarf an neutraler, qualitätsgesicherter Information und kompetenter Beratung noch weiter steigen."

    HansH wiederholt sich ||

    Ich finde den hier von einigen gezeigten Hass gegen Religionsgemeinschaften gleich welcher Art ganz schlimm.
    [...]

    Und ich würde mir ein Eingreifen der divibib wünschen, wenn hier gegen religiöse Literatur agitiert wird. Die Zeiten der Bücherverbrennung sind zum Glück vorbei - auch wenn einige offenbar etwas anderes wünschen.

    Es geht hier nicht um Hass oder Bücherverbrennung. Ich glaube, ich habe sogar schon ausdrücklich bekundet, dass für mich das Recht evangelikaler Gruppen, ihre Bücher anzubieten, zu verkaufen oder in nicht-kommunalen/staatlichen Bibliotheken auszuleihen unanfechtbar ist. Meines Erachtens gilt das sogar für noch extremere "Kirchen", wie etwa Scientology – Nur wenn jetzt meine Volkshochschule Dianetik-Kurse anbieten würde, hätte ich was dagegen. Genauso habe ich was dagegen, wenn ein Verbund der fast ausschließlich aus kommunalen Büchereien besteht, Medien verbreitet, die ganz offensichtlich dem Zweck dienen, missionarische Propaganda im Sinne einer evangelikalen Lobby zu betreiben.


    Es wird hier nicht "gegen religiöse Literatur agitiert". Sondern ganz im Gegenteil kritisiert, dass sich ein Onleiheverbund für religiöse Agitation und Mission instrumentalisieren lässt. Um nochmal ein Beispiel zu geben – in Mission Mosaikkirche – Wie Gemeinden sich für Migranten und Flüchtlinge öffnen, geht es keineswegs darum, Christen unter den Flüchtenden in die Gemeinden zu integrieren oder sie bei ihren Gottesdiensten zu unterstützen, sondern vor allem darum, möglichst viele Muslime zu missionieren. – Textprobe:


    "Ich fragte, ob es in der Gegend eine Flüchtlingsunterkunft gäbe. ‚Direkt hier in unserem Dorf‘, meinte Damaris. ‚Dann habt ihr auch schon ein Missionsfeld, auf das sich das Gründungsteam ausrichten kann‘, sagte ich. [...] und jetzt saßen da plötzlich zwanzig muslimische Orientalen mit ihren verschleierten Frauen. [...] Aber Christian war einfach nur begeistert, das erste Mal in seinem Leben Gottes Wort zwanzig Muslimen weitergeben zu können."


    Tut mir leid, ich finde, die Verbreitung von Material, welches eine umstrittene aggressive Missionstätigkeit propagiert, welche die Notlage von Flüchtenden für ihre Zwecke instrumentalisiert, entspricht nicht dem Auftrag kommunaler Bibliotheken.

  • Um den Fokus des Threads wieder etwas zu erweitern möchte ich die Hessen zur Abwechslung für Beschaffungen im Belletristik-Bereich loben.
    Ich kann hier immer wieder relativ schnell interessante literarische Neuerscheinungen finden (es könnten durchaus wesentlich mehr sein, und dafür vielleicht etwas weniger von der ausufernden Ratgeberliteratur), nach denen ich nach Besprechung im Feuilleton neugierig gesucht habe. Im Vergleich schneidet der VOEBB24 deutlich schlechter ab. Ebenfalls schon beobachtet: bei größerer Nachfrage (=viele Vormerkungen) wird aufgestockt. Auch das habe bei den Berlinern nicht so positiv wahrgenommen.

  • Der Brunnen-Verlag scheint das nächste U-Boot zu sein Ich bin ehrlich geschockt. Wie viel von dem Zeug findet man den noch?

    Das sind die "frommen" Verlage, die mir bisher in der Onleihe Hessen begegnet sind:


    Es gibt die Stiftung Christliche Medien als Dach der SCM-Firmengruppe u.a. mit folgenden Verlagen:

    - SCM-Verlag (in der Onleihe auch unter "Stiftung Christliche Medien")

    - SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag

    - SCM Hänssler (in der Onleihe auch unter "Hänssler-Verlag")

    - Gerth Medien GmBH

    - adeo Verlag in der Gerth Medien GmbH

    - SCM Bundes-Verlag (Zeitschriften) – nicht im Bestand des OVH vertreten


    Nicht Teil der SCM, aber wie dieser der Evangelischen Allianz verbunden bzw nahestehend:

    - Brunnen Verlag Gießen


    (Alle Angaben ohne Gewähr)