DRM-Wechsel bei den Lesemedien in der Onleihe

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Aktuelle Meldungen finden Sie stets auf der :hilfeseite für die Onleihe.

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Nutzerinnen und Nutzer,


    wir haben für euch weitere Informationen zum geplanten Wechsel des DRM-Systems für Lesemedien (eBooks, eMagazines und ePapers) zusammengestellt. Den aktuell geplanten Zeitrahmen erfahrt ihr im nachfolgenden Text, weitere Infos folgen zu den jeweiligen Projektabschnitten.


    Warum benutzt die Onleihe ein DRM-System?

    DRM steht für Digital Rights Management (Digitale Rechteverwaltung). Mit DRM lassen sich die Kopierschutzansprüche der Verlage und Autoren erfüllen und die Verwaltung der Ausleihfristen auf verschiedenen Betriebssystemen und Endgeräten handhaben.

    Seit ihrem Start im Jahr 2007 verwendete die Onleihe bei Lesemedien das mehrheitlich von den Verlagen geforderte DRM von Adobe.


    Warum wechselt die Onleihe ihr DRM-System?

    Die für die Onleihe notwendige „Adobe-ID“ bildete von Anfang eine technische Herausforderung für die Nutzerinnen und Nutzer der Onleihe. Dabei ist eine Registrierung bei Adobe die Voraussetzung.

    Für das Lesen auf PC oder Laptop ist beim Adobe-DRM außerdem eine Zusatzsoftware notwendig: Adobe Digital Editions (ADE). Diese ist mit den Betriebssystemen Linux und MacOS nur sehr eingeschränkt kompatibel.

    Adobe entwickelt sein DRM außerdem weder für ADE noch für den Acrobat Reader wesentlich weiter, was zu deutlichen Einschränkungen bei der Nutzung von PDFs aus der Onleihe führte.

    Aufgrund des gestiegenen Handlungsbedarfs entschloss sich die divibib nun für einen DRM-Wechsel, der mit den Partner-Verlagen abgestimmt ist.

    Das neue offene System CARE ermöglicht es, die Onleihe nun zügiger weiterzuentwickeln. Weil die Registrierung bei einem Drittanbieter überflüssig wird, optimiert das neue Onleihe-DRM für alle Nutzerinnen und Nutzer auch den Datenschutz.


    Was ändert sich für die Nutzer durch das neue DRM-System „CARE“?

    Der DRM-Wechsel ist für die Onleihe ein enorm wichtiger Schritt. Daher haben wir mit viel Sorgfalt nach einem geeigneten Partner gesucht. Die „CARE“-Lösung des französischen Dienstleisters TEA erfüllte die hohen Ansprüche an Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit.

    „CARE“ (Content & Author Rights Environment) entwickelte TEA im Jahr 2015 auf Basis der Open-Source-Lösung Readium LCP. Im Fokus ist hierbei ein zeitgemäßer Nutzerkomfort, Unabhängigkeit von proprietären Systemen und ein optimierter Datenschutz. Mehr als 35 Partner in Frankreich, Belgien, Kanada und in der Schweiz setzen CARE bei Ihren digitalen Buchangeboten bereits erfolgreich ein.

    Für die Onleihe wurde CARE individuell angepasst. Nun wird es die Ausleihe elektronischer Lesemedien ohne zusätzliches Passwort und Registrierung bei einem DRM-Anbieter ermöglichen. Außerdem wird für die Lektüre geschützter Inhalte aus der Onleihe keine zusätzliche Lesesoftware wie Adobe Digital Editions (ADE) mehr nötig sein. Dies bedeutet ein reibungsloseres und unabhängigeres Onleihe-Erlebnis: Finden, leihen, lesen – dazu brauchen die Nutzer zukünftig nicht mehr als ihre Zugangsdaten von der Bibliothek.

    Ausgenommen von der Einführung des neuen DRM sind aus rechtlichen Gründen allerdings die Onleihen der internationalen Goethe-Institute, sowie die originalsprachlichen E-Books des amerikanischen Mediendistributors Baker&Taylor und des französischen Lieferanten Dilicom.


    Wie läuft die Umstellung?

    Das Adobe-DRM wird in der Onleihe schrittweise verabschiedet. Um einen fließenden Übergang zu gewährleisten, bietet es die Onleihe zunächst ein Jahr lang parallel zur neuen Lösung an.

    Zuerst wird es in die Lesefunktion der Onleihe-Apps integriert, eine offene Beta-Test-Phase ist für Ende August 2018 vorgesehen. Beim ersten Öffnen der geänderten App wird eine Infobox eingeblendet werden. Wenn Sie in der Onleihe-App einen mit CARE geschützten Titel öffnen, wird dieser automatisch in einem neu gestalteten internen Reader geöffnet.

    Beim Öffnen der Medien mit einer externen Lesesoftware wie BlueFire, Aldiko oder PocketBook verwendet die Onleihe während einer zunächst einjährigen Übergangszeit das DRM von Adobe weiter. Zahlreiche weitere Hersteller arbeiten nach Information der divibib bereits daran, das neue DRM-System in ihre Apps zu integrieren. Bei der DRM-Umstellung wird die divibib die tatsächliche Nutzung der unterschiedlichen Apps berücksichtigen.


    Die eReader-Onleihe für eInk-Endgeräte wird im Laufe des Jahres 2018 angepasst. Tolino arbeitet ebenfalls seit Anfang 2018 daran, das neue TEA-DRM in seine E-Reader zu implementieren. Mit weiteren Anbietern von Endgeräten, wie etwa PocketBook, ist die divibib bereits im Gespräch.

    Sony ist 2014 allerdings aus dem E-Reader-Geschäft ausgestiegen. Daher kann das neue DRM bei diesen Geräten nicht integriert werden. Bei Gerätetypen mit geringerer Verbreitung, z. B. von Herstellern wie Trekstor oder Bookeen, verwendet die Onleihe zunächst das Adobe-DRM weiter. Auch hier wird die divibib die tatsächliche Nutzung mit den jeweiligen Gerätetypen beobachten und die Umstellung entsprechend steuern.

    Durch dieses Vorgehen wollen wir erreichen, dass gerade ältere Lesegeräte so lange wie möglich onleihefähig bleiben.

    Von der Umstellung werden Nutzer der E-Reader-Onleihe übrigens kaum etwas merken: Sie läuft komplett im Hintergrund ab. Die Adobe-ID ist danach nicht mehr notwendig.

    Mehr zur E-Reader-Onleihe unter: https://hilfe.onleihe.de/display/OH/eReader


    Die Umstellung der Web-Onleihe-Portale ist für das erste Halbjahr 2019 angesetzt. Im Mittelpunkt steht hierbei ein Webreader, der das Lesen direkt im Browser ermöglicht – online und offline. Dadurch ist die Lektüre von E-Books aus der Onleihe auf allen Betriebssystemen ohne Zusatzsoftware wie Adobe Digitale Editions (ADE) gewährleistet.


    freundliche Grüße

    Euer divibib-Support


    Fragen und Diskutieren könnt ihr wie üblich hier:

    Fragen und Diskussionen zum neuen DRM der Lesemedien