Weltanschauliche Neutralität

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  • Ich habe folgende Suchbegriffe verwendet:

    • Religion
    • Christentum
    • Islam
    • Judentum
    • Kirche
    • Kirchenkritik
    • Kirchenkritiker
    • Atheismus
    • Humanismus

    und dann die Trefferlisten oberflächlich durchgeschaut. Ebenso habe ich nach mir bekannten Werken gesucht. Das ist natürlich nicht repräsentativ, zumal ja unter den oberen Begriffen auch Kritisches zu finden ist. Genauso gab es aber auch unter "Atheismus" eine Argumentationshilfe für Christen, weil es halt der Titel enthält. Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, mit welchen Suchbegriffen man ernsthafte alternative Sinnsuche o. ä. betreiben können sollte und auch mal feststellen, wie denn in der Onleihe verschlagwortet wird?

    Niemand beabsichtigt, in Berlin einen neuen Flughafen zu errichten! - Niemand beabsichtigt, eine fehlerlose Software zu programmieren! - Niemand beabsichtigt, ein langfristig störungsfrei nutzbares Gerät auf den Markt zu bringen!

  • Ich habe folgende Suchbegriffe verwendet: [...]

    Technikus: ich habe jetzt auch noch mal im OVH-Bestand nachgesehen: ein Schlagwort ist fast nie gepflegt und weder "Mission Mosaikkirche", "Mensch, Gott!" noch "Für dich hat er seine Engel gesandt" findet man unter den Kategorien Religion, Christentum oder Kirche, sondern unter Gesellschaft/Allgemeines oder Biografien & Erinnerungen. Es ist also nicht so einfach, gezielt nach evangelikal "kontaminiertem" Zeugs in der Onleihe zu suchen. Erst recht nicht, wenn es sich um Ratgeber-Titel, wie z.B. "Gender" oder Kinder- und Jugendbücher, wie z.B. "Maya und Domenico" handelt, wo evangelikales Gedankengut eher unterschwellig propagiert wird.

    und auch mal feststellen, wie denn in der Onleihe verschlagwortet wird?

    Da müsste man wohl die Divibib oder bereits den Verlag fragen ...

  • Ich hab mir bisher nie Gedanken darüber gemacht, wie man als (angehender) Agnostiker oder Atheist eigentlich weiterführende Literatur in Bibliotheken bzw. Katalogen finden kann. In Buchhandlungen wohl durch Stöbern unter Religion und Philosophie oder unter Weltanschauungen oder ähnlich. Da sind die Bereiche ja selten groß


    Ich hab wohl das meiste durch Auftritte bzw. Vorträge in Rundfunk- und TV-Sendungen gefunden, seit geraumer Zeit meist in den Mediatheken oder bei Youtube, und mir dort einfach die interessanten Protagonisten gemerkt und später nach weiteren Vorträgen und Büchern von ihnen gesucht. Oder es flog mir einfach so zu beim Griff ins Regal "Psychologie/Neurowissenschaften".


    Aber bei manchem weiß ich es definitiv nicht mehr. Vielleicht sogar durch die typischen Vorschläge bei bei Amazon und Youtube? Gute Quellen sind jedenfalls "Das philosophische Radio" bei WDR5 und die "Sternstunden Philosophie" beim SRF. Aber man hat es nicht leicht, wenn man am Anfang steht. Insofern gehört eigentlich der konfessionelle Religionsunterricht abgeschafft und durch ein allgemeines Fach "Weltanschauungen, Ethik und Selbsterkenntnis" ersetzt und die Bibs sollten entsprechende Medien mit "säkularer Humanismus" oder ähnlich verschlagworten. Andere oder weitere Vorschläge?

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  • Religionsunterricht sollte Theologie sein und nicht missionieren wollen, das wäre auch schon was. Ich hab selbst früher zwei Jahre einen solchen Theologieunterricht genossen und würde ihn nicht missen wollen.

    Problematisch sind ja eher die Lehrer, die in Depressionen verfallen, wenn man nicht an Gott glaubt und dich zu überzeugen versuchen, dass du auf dem falschen Pfad bist. Ein Mathelehrer muss ja auch damit leben, dass 50% Zahlen hassen. Selbsterkenntnis als Fach ließe sich wohl schwer bewerten, aber rein wissenschaftlich ist Religion an sich ja sehr interessant.


    Daraus könnten sich allerdings dann auch tolle Atheisten entwickeln... ;)

  • Bezüglich Neutralität (in gewisser Weise -> Filterblase) an die Fachleute hier:


    Wer schlägt eigentlich die Einordnung von realen Büchern in die Systematiken vor? (ASB, SSD oder was auch immer). Und wer verschlagwortet in den OPACs?


    Ich hab schon Bücher mehr oder weniger zufällig an Regalplätzen gefunden, wo sie m. E. thematisch überhaupt nicht hingehörten. Und im Moment merke ich gerade, dass man recht kreativ sein muss, um alle Bücher zu finden, die ich unter Neurowissenschaften einsortieren würde. Man kommt sogar bei Neurowissenschaft und Neurowissenschaften zu unterschiedlichen Ergebnissen... (und bei Hirnforschung natürlich zu noch anderen). Aber immerhin kann man trunkieren.


    Sieht mir so aus, als wäre da mal eine grundsätzliche Renovierung im System angebracht, oder?


    Früher hab ich deshalb nach Autoren gesucht - aber zu vielen Themen im Bereich fehlen (zumindest bei uns) mittlerweile aktuelle und wichtige Bücher der bekannteren und maßgeblicheren Autoren. Stattdessen ist viel Selbsthilfe- und Ratgeberliteratur zu finden, die (insbesondere die aus dem amerikanischen übersetzte) erfahrungsgemäß mehr eso denn wissenschaftlich fundiert ist.


    Aus meiner Sicht dürfte das mit der weltanschaulichen Neutralität eine Fiktion sein, wenn man dabei auf die lokalen Kataloge (inkl. Onleihe) angewiesen ist (falls die nicht besser sind als unsere). Selbst der der DNB enthält aber weder Atheismus noch Humanismus noch Neurowissenschaften als Sachgruppen. Aber Bibel und Theologie, Christentum (und Parapsychologie, Okkultismus). Andere Religionen werden nur in einer genau so genannten zusammengefasst, was den Schluss nahelegt, dass es bei Religion, Religionsphilosophie auch nur ums Christentum ginge. Aber ausgerechnet da finde ich mit dem Stichwort "Islam" dann Glücklich ohne Gott: Warum Bibel und Koran uns die Antwort schuldig bleiben von Robert E. Manus


    Immerhin: In den Details wird transparent, wie da verschlagwortet und welchen Sachgruppen das Buch zugeordnet wurde. Da hat man schnell herausgefunden, wie man zielstrebiger suchen kann. Schon besser... Den Fauxpas mit Neurowissenschaft und Neurowissenschaften (als Schlagworte) leistet sich aber auch die DNB, empfiehlt aber die Rechtstrunkierung von vorneherein. Jetzt bräuchte man eine App, die die Ergebnisse des DNB-Kataloges (und eventuell des VLB?) in den OPACs und Onleihen sucht. ;)


    Gerade habe ich noch den KVK entdeckt. Aber auch da bleibt natürlich die Mühe, einzeln nachzuschauen, welche der Fundstücke die eigene Bib und Onleihe jeweils hat.

    _____________________


    https://portal.dnb.de/opac.htm…ptionTab=subjectGroupsTab

    https://www.buchhandel.de/

    https://kvk.bibliothek.kit.edu…embedFulltitle=0&newTab=0

    Niemand beabsichtigt, in Berlin einen neuen Flughafen zu errichten! - Niemand beabsichtigt, eine fehlerlose Software zu programmieren! - Niemand beabsichtigt, ein langfristig störungsfrei nutzbares Gerät auf den Markt zu bringen!

  • Wenn ich nach Literatur suche, egal ob Sachthemen oder einfach Unterhaltung, tue ich das außerhalb der Onleihe/OPAC. Die Einteilung ist qualitativ höchst unterschiedlich, manche Bücher findet man nur und ausschließlich unter dem Titel, aber unter keinem passenden Stichwort.

    Dafür findet man völlig andere Bücher, bei denen lediglich ähnliche Begriffe/Autorennamen hinterlegt sind, was die Suchergebnisse total unübersichtlich macht. Und immer finde ich Kinderbücher, die mit dem Thema nüschtnullnada zu tun haben.... oder unter "Sprache englisch" Titel, die komplett auf deutsch geschrieben sind :rolleyes: Ich bewege mich seit weit mehr als 2 Jahrzehnten suchend im Internet, die Suche innerhalb der Onleihen/OPAC habe ich sehr schnell als ineffizient aufgegeben.

    Anhand der extern gefundenen inhaltlichen Informationen gehe ich dann in die Onleihe und suche gezielt nach dem gewünschten Titel, anders komme ich nicht zum Ziel.

    Natürlich stolpere ich auf diese Weise niemals über solche Zustände wie die klerikalen U-Boote, lediglich über seltsamste und nicht nachvollziehbare Trefferlisten, die ich dann wegblende, ist vielleicht ein Fehler.


    Meine Bitte an die Unermüdlichen, die die Onleihen nach derartigen Auswüchsen durchforsten: macht bitte weiter, ich finde es wichtig und bewundere eure Geduld! :thumbup:

    Besser ein Buch als ein Brett vor dem Kopf! 8)

    :!:Gegen Murks und Userverdummung:!:

    • Offizieller Beitrag

    Wer schlägt eigentlich die Einordnung von realen Büchern in die Systematiken vor? (ASB, SSD oder was auch immer). Und wer verschlagwortet in den OPACs?

    Die Signaturen (nach ASB oder anderen Systematiken) und die Schlagworte vergibt in öffentlichen Bibliotheken in der Regel jede Bibliothek selbst. Man kann sich an den Vorschlägen der ekz orientieren oder bei anderen Bibliotheken nachschauen. Aber das meiste wird nach hausinternen Regeln behandelt.


    Wissenschaftliche Bibliotheken (v.a. Hochschulbibliotheken) sind in Verbünden zusammengeschlossen und verschlagworten nach einheitlichen Regeln gemeinschaftlich (also wenn Uni A das Buch schon hat, verschlagwortet sie und Uni B hängt sich dann nur noch dran, kann aber auch noch etwas ergänzen oder ändern).

  • Wenn ich nach Literatur suche, egal ob Sachthemen oder einfach Unterhaltung, tue ich das außerhalb der Onleihe/OPAC. Die Einteilung ist qualitativ höchst unterschiedlich, manche Bücher findet man nur und ausschließlich unter dem Titel, aber unter keinem passenden Stichwort.

    Je nach Bibliothek wird eben mehr oder weniger verschlagwortet. Nicht alle Bibliotheken verschlagworten alle ihre Titel, gerade bei der Belletristik wird häufig mit Interessenskreisen gearbeitet. Und dann ist das Suchergebnis natürlich davon abhängig, ob man eine Stichwortsuche oder eine Schlagwortsuche macht. Bei der Stichwortsuche wird alles inkl. Buchbeschreibung durchsucht. Da kann man tatsächlich Titel bekommen, die man absolut nicht sehen möchte. Dann muss man mit der Verküpfung von Suchbegriffen arbeiten und kann da recht viel rausfiltern. Die Suchfunktion von der Onleihe ist da aber aus meiner Sicht tatsächlich verbesserungswürdig, denn da ist das Verknüpfen nur mit UND möglich und nicht mit NICHT und ODER.

  • [...]

    Meine Bitte an die Unermüdlichen, die die Onleihen nach derartigen Auswüchsen durchforsten: macht bitte weiter, ich finde es wichtig und bewundere eure Geduld! :thumbup:

    Ich finde es aber auch wichtig, beim Durchforsten von Beständen Sorgfalt walten zu lassen. ThomasK hat in seiner PDF eine lange Literaturliste unter Punkt 7.1 "Verzeichnis evangelikaler Medien im OVH-Bestand" zusammengestellt. Ich habe die Liste überflogen und bin dabei u.a. auf folgenden Titel gestoßen:

    -> "Hollander-Lafon, Magda: Vier Stückchen Brot - Eine Hymne an das Leben".

    Die Autorin ist Holocaust-Überlebende und schreibt in diesem Buch über ihre Leidenszeit in Auschwitz-Birkenau.

    Mit evangelikaler Literatur hat das nichts zu tun. Nach welchen Kriterien die Liste zusammengestellt wurde, erschließt sich mir nicht. Muss schon ein gröberes Raster gewesen sein, wenn ich auf Anhieb einen derartigen Fauxpas finde. Habe ihn auch nur bemerkt, weil ich das Buch kenne (wurde seinerzeit in vielen Medien besprochen).

    • Offizieller Beitrag

    Die gründliche Renovierung der ASB hat vor einigen Jahren stattgefunden und wird seitdem auch laufend betrieben. Es ist oft schwierig, eine eindeutige Zuordnung zu finden. Gerade hatte ich ein Buch in der Hand, das enthielt Anleitungen zum Stricken, aber auch Koch- und Backrezepte. Stell ichs zu den Handarbeitsbüchern? Oder zu den Kochbüchern? Oder zu den Backbüchern? Mag ein vergleichsweise simples Beispiel sein, zeigt aber, dass eine eindeutige Zuordnung zu einer Systematik nicht immer ganz einfach ist.


    Da helfen Schlagworte weiter und was wir im Zweifelsfall auch gern machen: Das Inhaltsverzeichnis erfassen, da dies bei einer freien Suchabfrage integriert ist.


    In der Onleihe jedoch gibt es ohnehin nur die grobe Einteilung nach den Sachgruppen - hier wären grundsätzlich mehr Suchoptionen wünschenswert. Zu den vergebenen Schlagworten will ich mich mal gar nicht äußern... ;)

  • Wir haben Leser in unserer realen Bücherei, deren Hobby ist es, uns falsch einsortierte Bücher zu präsentieren.

    Wir wissen nicht immer, ob unsere Mitarbeiter in diesem Moment die Brille nicht aufhatten, oder ob andere Leser eine "Wühltisch-Mentalität" haben und ein Buch, dass sie aus dem Regal genommen haben, einfach irgendwo wieder reinschieben.


    Es ist jedenfalls auch bei uns so, dass wir uns genau überlegen, wo wir ein Buch in unsere Regale stellen, aber es gibt Bücher, die es einem extrem schwer machen...

    ;)

    Ich schließe mich notofu an...

  • Nach welchen Kriterien die Liste zusammengestellt wurde, erschließt sich mir nicht.

    Dabei ist es doch ganz einfach. Es handelt sich um E-Books aus folgenden Verlagen, die sich nach eigener Darstellung der Mission widmen, bzw. "die christliche Botschaft von Jesus Christus" im evangelikalen Sinne verbreiten wollen:

    • Brunnen Verlag Gießen
    • Verlag der Francke-Buchhandlung
    • SCM-Verlag (in der Onleihe auch unter Stiftung Christliche Medien)
    • SCM R. Brockhaus im SCM-Verlag
    • SCM Hänssler (in der Onleihe auch unter Hänssler-Verlag)
    • Gerth Medien GmbH (2016 von der Stiftung Christliche Medien übernommen)
    • adeo Verlag in der Gerth Medien GmbH

    Das bedeutet nicht, dass keines ihrer Bücher unlesenswert wäre.

    Die Autorin ist Holocaust-Überlebende und schreibt in diesem Buch über ihre Leidenszeit in Auschwitz-Birkenau.

    Mit evangelikaler Literatur hat das nichts zu tun.

    Ein bisschen hat es schon damit zu tun. Wäre Frau Magda Hollander-Lafon nicht 1950 zum Christentum konvertiert, hätte sie vermutlich nie den Prix de littérature religieuse bekommen und wäre vielleicht nie ins Programm des Adeo-Verlags aufgenommen worden.


    Ich werde mal abwarten, bis das Buch in meiner Onleihe verfügbar ist und wenigstens mal anlesen. Nach der Leseprobe könnte ich mir vorstellen, dass es sogar sehr gut ist.


    Es ist ein bisschen so wie mit "Nackt unter Wölfen". Ich kann dieses Buch sehr empfehlen, auch wenn ich kein Kommunist bin und nicht alle Bücher, die in DDR-Verlagen erschienen sind im Angebot kommunaler Bibliotheken sehen möchte.


    spitzefeder hat insofern recht, als dass die Kapitelüberschrift "Verzeichnis evangelikaler Medien im OVH-Bestand" missverständlich ist. Bei Gelegenheit werde ich das ändern in: "Verzeichnis von Medien evangelikaler Verlage im OVH-Bestand". Ich hoffe, spitzefeder damit zufrieden stellen zu können.


    Bei dieser Gelegenheit: Ich bin für Hinweise und Kritik zu ELimOVH durchaus offen (und nur ganz bisschen arrogant, überheblich, besserwisserisch oder verbohrt). Insofern finde ich spitzefeders Beitrag sogar sehr nützlich und danke ihm dafür.

    2 Mal editiert, zuletzt von ThomasK () aus folgendem Grund: 2. Ergänzung

  • Mit evangelikaler Literatur hat das nichts zu tun. [...] Muss schon ein gröberes Raster gewesen sein, wenn ich auf Anhieb einen derartigen Fauxpas finde. Habe ihn auch nur bemerkt, weil ich das Buch kenne (wurde seinerzeit in vielen Medien besprochen).

    Aus einer Rezension auf LOVELYBOOKS: "In ihrem ganz eigenen Stil nimmt Magda Hollander-Lafonte den Leser mit auf ihrem Weg ins Leben, auf ihrem Weg in eine Zukunft, auf ihrem persönlichen Weg zu Jesus."


    Das dürfte den Ausschlag für die Aufnahme ins adeo-Verlagsprogramm gegeben haben. Insofern dürfte der Vorwurf eines "Fauxpas" verfehlt sein. Dass das spitzefeder nicht aufgefallen ist, wo er doch das Buch kennt ...


    Nichts desto trotz: "Vier Stückchen Brot" kann dennoch ein empfehlenswertes Buch sein, das sich völlig zu Recht im Angebot einer kommunalen Bibliothek befindet. In den Konzentrations- und Vernichtungslagern der Nazis befanden sich u.a. Juden, Kommunisten, Zeugen Jehovas ... Deren Berichte über den erfahrenen Terror müssen erhalten und weitergegeben werden. Religion und Weltanschauung spielen da nur eine untergeordnete Rolle.

  • Zuerst einmal vielen Dank für die Aufklärung. Das mit den Inhaltsverzeichnissen sollte eingentlich überall Usus sein. Für meine Begriffe gehören sie sogar zur Beschreibung jedes Buches, zusammen mit den Autoren- und Verlagsinformationen, den Klappen- und Covertexten und dem Coverbild.


    In unserem OPAC gelangt man tatsächlich an bis zu vier verschiedene Infos: Eine Inhaltsangabe für das reale Buch, eine Verlinkung zu Amazon, eine weitere (ggf. andere) Inhaltsangabe für das eMedium, die verlinkten Angaben in der Onleihe. Ohne Hinweis, wo das jeweils her kommt. In der Leseprobe wird wohl das Inhaltsverzeichnis vorhanden sein - aber wenn ein Buch nicht in der Onleihe ist? Ich werde mich mal in anderen Bibs umschauen...


    Mit dem falschen Regalplatz meinte ich nicht absichtlich oder unabsichtlich verstellte Bücher, sondern welche, die ich ganz anders in die Systematik eingeordnet hätte. Glücklicherweise steht zwar der OPAC auch in der Bib zur Verfügung, aber da müsste man halt, um die beengte Systematik zu überwinden, sorgfältiger und mit größerem Horizont verschlagworten und eine Art Hauptschlagwortkatalog pflegen. Ich wäre zum Beispiel dankbar für ein sinnvoll und weitreichend angewandtes "Neurowissenschaften".

    Niemand beabsichtigt, in Berlin einen neuen Flughafen zu errichten! - Niemand beabsichtigt, eine fehlerlose Software zu programmieren! - Niemand beabsichtigt, ein langfristig störungsfrei nutzbares Gerät auf den Markt zu bringen!

  • Aus einer Rezension auf LOVELYBOOKS: "In ihrem ganz eigenen Stil nimmt Magda Hollander-Lafonte den Leser mit auf ihrem Weg ins Leben, auf ihrem Weg in eine Zukunft, auf ihrem persönlichen Weg zu Jesus."


    Das dürfte den Ausschlag für die Aufnahme ins adeo-Verlagsprogramm gegeben haben. Insofern dürfte der Vorwurf eines "Fauxpas" verfehlt sein. Dass das spitzefeder nicht aufgefallen ist, wo er doch das Buch kennt ...


    Nichts desto trotz: "Vier Stückchen Brot" kann dennoch ein empfehlenswertes Buch sein, das sich völlig zu Recht im Angebot einer kommunalen Bibliothek befindet. In den Konzentrations- und Vernichtungslagern der Nazis befanden sich u.a. Juden, Kommunisten, Zeugen Jehovas ... Deren Berichte über den erfahrenen Terror müssen erhalten und weitergegeben werden. Religion und Weltanschauung spielen da nur eine untergeordnete Rolle.

    Ich bin eine "Sie" :P

    Und als weiterführende Lektüre: http://www.sueddeutsche.de/pol…ezuendet-wurden-1.2319576


    Was soll eine solche Liste bringen? Evangelikale Verlage sind vertreten. Ja und? Viel oder wenig im Verhältnis zu was?

  • Für meine Begriffe gehören sie sogar zur Beschreibung jedes Buches, zusammen mit den Autoren- und Verlagsinformationen, den Klappen- und Covertexten und dem Coverbild.

    Das ist zum einen eine rechtliche Frage, ob das überhaupt angeboten werden darf bzw. ob es vom Verlag überhaupt (kostenfrei) zur Verfügung gestellt wird. Und zum anderen muss das zugehörige Bibliothekssystem technisch dazu in der Lage sein und auch noch in der Bibliothek genug Personal da sein, das diese Angaben alle pflegt. Die Covereinbindung erfolgt in der Regel über eine Direktanbindung mit dem Buchhandel und der damit einhergehenden Verlinkung auf Amazon oder Buchhandel.de. Solange auf diesem Wege nicht auch Inhaltsverzeichnisse abgerufen werden können ist es ein Pflegeaufwand, den eine normale Stadtbibliothek nicht leisten kann. Dann müsste man ja für jedes gekaufte Buch extra das Inhaltsverzeichnis anfragen oder Scannen.

    Glücklicherweise steht zwar der OPAC auch in der Bib zur Verfügung, aber da müsste man halt, um die beengte Systematik zu überwinden, sorgfältiger und mit größerem Horizont verschlagworten und eine Art Hauptschlagwortkatalog pflegen.

    Es gibt die sogenannte Gemeinsame Normdatei die bei der DNB gepflegt wird. Die Einbindung in die Systeme für Öffentliche Bibliotheken ist jedoch nach meinem Kenntnisstand nicht ganz so einfach da jede Bibliothek für sich katalogisiert und eben oft auch die Zeit fehlt alle Titel zu verschlagworten.

  • Ich bin eine "Sie"

    Geschlecht ist nur eine soziale Konstruktion.

    Sehr gut. Ich empfehle zusätzlich Vier Stückchen Brot auszuleihen bzw. zur Ausleihe vorzumerken.


    Was soll eine solche Liste bringen? Evangelikale Verlage sind vertreten. Ja und?

    Nichts da "na und?". Die Bücher dieser Verlage propagieren im großen Ganzen eine bestimmte Weltanschauung, die gegen die Wissenschaft, gegen andere Religionen und gegen andere Lebensentwürfe gerichtet ist. Sie sind somit zumeist weltanschaulich nicht neutral und haben daher (von wenigen Ausnahmen abgesehen) nichts im Angebot einer kommunalen Bibliothek verloren.


    Wenn es jetzt die Bibliotheken sind, die ja auch einen Bildungsauftrag haben, dann kommen als nächstes vielleicht die Lehrpläne der Schulen dran? Intelligent Design im Bio-Unterricht? Fändest Du das auch "ja und?"?

  • Es mag hier schon einmal jemand gesagt haben, aber es ist keineswegs so, dass Bibliotheken verpflichtet sind, nur weltanschaulich neutrale Werke vorzuhalten.


    Sarrazin & Co. wären dann in keiner Bücherei vorhanden - oder ist hier jemand der Meinung, dass beispielsweise dieser Herr weltanschaulich neutral wäre?


    Ich denke eher, dass es so ist, dass die Büchereien möglichst Werke verschiedener Weltanschauungen, also differenzierte Sichtweisen, vorhalten sollten.


    Aber das ist halt nur die Meinung eines kleinen Bibliotheksangestellten...

    Gruß,
    Bibliotheksmensch

  • Zum Geschlecht: Irgendetwas wird dich ja bewogen haben zu glauben, ich sei ein "Er" ;)

    Zum Rest: Viele (vielleicht sogar die meisten) Bücher dürften weltansschaulich nicht neutral sein. Müssen sie auch nicht.


    Den letzten Satz halte ich für eine pure Verschwörungstheorie. Erst werden die Bibliotheken missioniert, dann die Schulen...

    Ich sehe überhaupt keine Gefahr. Aber ich bin möglicherweise altersmilde (Ü60 und im Ruhestand).