Also....
... ich hab erstmal keinen Frust mehr. Meiner Frau hab ich den Rat gegeben, grundsätzlich mit dem externen Reader zu lesen. Das wird so lange gut gehen, bis die onleihe kein Adobe-DRM mehr ausliefert. Wer hätte gedacht, dass ich dem nochmal hinterhertrauern würde bzw. werde...
Das hat zum Teil mit den Öffnungsproblemen zu tun, aber auch damit, dass man in der Onleihe-App keine Screenshots machen kann. Ich will den Erschöpfungsgrundsatz für e-Medien, ansonsten fühle ich mich von der Politik um ehemals garantierte Grundrechte und die Informationsfreiheit bzw. die freie Wahl der Informationsquellen betrogen.
Hat einer von Euch noch Adorno/Horkheimer im Kopf, die Kulturindustrie in der "Dialektik der Aufklärung"? Nie war das so aktuell wie heute! (Nein, ich bin nicht mal ein 68er.)
Ich selbst benutze die onleihe praktisch nicht mehr, Internet und die Mediatheken geben reichlich her, auch "Hörbücher" und Videos. Ein gutes Tab um die 180€, kostenlose Apps für den ÖRR in Deutschland, Österreich und der Schweiz, zusätzlich diverse Kanäle von "Funk" (u. a. "Mailab", auch ÖRR) und direkt aus der Wissenschaft (u. a. "Urknall, Weltall, Leben") bei YouTube halten einen auch auf dem Laufenden, wie sich das jüngere Volk fühlt, dass sich nicht verblöden lässt. Ich schaue überhaupt kein TV mehr "live", kann aber (hoher WAF!) alles auch auf den Hausaltar beamen. Rundfunk eigentlich nur noch im Bad und in der Küche. Wenn UKW abgeschaltet wird, auch das nicht mehr. DAB ist höchst überflüssig.
Wofür brauchen wir dann noch die Onleihe? Um mehr Trivialliteratur anzubieten, ohne mehr Raum und Angestellte bezahlen zu müssen? Das Geld sollte besser in Bibs nach dem Modell unserer investiert werden: SA und SO geöffnet (sonntags sogar eine Stunde länger!), Kulturveranstaltungen, zwei Cafes (eines in und vor der Bib, eines im und vorm angeschlossenen Stadtmuseum, aktuelle Magazine nicht auszuleihen, sondern in der Präsenz, Stadtmuseum inkl. aller Ausstellungen in der Jahresgebühr mit drin, viel Platz zum Lesen, auch außerhalb der Cafes und sogar Arbeitsräume, nicht nur für Schüler.
Ich habe aufgehört, mir zu wünschen, dass mehr Medien in die onleihe kommen - lieber mehr in die echte Bib. Die ist, glaube ich, für viele schon zum zweiten Wohnzimmer geworden, wo man nicht zum Konsum genötigt wird, also auch kein Geld ausgeben muss.
Jedenfalls reicht meine Zeit für meine gesammelten Interessen nicht - auch ohne die Onleihe. Der fehlt dazu auch der schnelle, kurze Zugriff auf Informationen (lange Wartelisten). Den hat man jetzt eher in der physischen Bib und knipst sich die nötigen Infos aufs Tablet. Da hat man dann alles zusammen.
Für mich persönlich ist die onleihe das falsche Konzept und wenn die einen dann auch noch ständig ärgert wie ein chinesisches IoT-Gadget...